Pflanzenheilkunde, Heilpflanzen und sekundäre Inhaltsstoffe von Pflanzen: Bücher, Webseiten und Online-Datenbanken (webpages and online databases for herbal medicine)

Ringelblume (Calendula officinalis)Ringelblume (Calendula officinalis)

Die Verwendung von Pflanzen in der Medizin und die Anwendung von selbst gesammelten Heilpflanzen zuhause finden immer mehr Beachtung. Daher bietet der heutige Blogbeitrag:

Und natürlich gibt es auch wieder ieinen persönlichen Sprachspinat-Tipp zur Verbindung von Sprachbildung, Naturbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Heute geht es um Unterrichtsmaterialien zum Thema Heilpflanzen sowie um Ideen dafür, wie man beim gemeinsamen Herstellen von Heilpflanzentees und anderen Produkten den Erwerb von Präpositionen, Partikelverben und nebensatzeinleitenden Konjunktionen fördern kann.

Keine der Angaben in diesem Beitrag stellt eine Anwendungs- oder Herstellungsempfehlung dar. Es werden auch keine Heilversprechugnen gemacht. Bei Beschwerden oder einer geplanten prophylaktischen Einnahme von pflanzlichen Produkten sollten stets Fachkräfte mit abgeschlossener medizinischer oder pharmazeutischer Ausbildung befragt werden. Ein Besuch in der Arztpraxis oder Apotheke empfiehlt sich also.

Beinwell

Beinwell

Deutschsprachige Online-Datenbanken zur Pflanzenheilkunde

  • Die Kooperation Phytopharmaka ist ein Zusammenschluss von drei Verbänden und einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft: dem Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH), dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), dem Verband der Reformwaren-Hersteller (VRH) und der Gesellschaft für Phytotherapie e.V. (GPT). Auf der Webseite der Kooperation Phytopharmaka gibt es ein Arzneipflanzenlexikon.
  • Auf der Spektrum-Webseite findet man gleich zwei relevante frei zugängliche Online-Lexika:
    • Das Online-Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen macht zu jeder aufgeführten Pflanze Angaben zu den verschiedenen daraus erzeugten Drogen und ihrer Verwendung in Kosmetik und Medizin gemacht, z.B. Melissenblätter (Melissae folium) und Melissenöl (Melissae aetheroleum) bei der Zitronenmelisse (Melissa officinalis).
    • Das Spektrum Online-Lexikon Biologie enthält einen Eintrag zu Pflanzenstoffen, in dem Artikel zu verschiedenen einzelnen sekundären Pflanzeninhaltstoffen verlinkt sind. Hier gibt es auch Angaben zu den Eigenschaften und Funktionen dieser Stoffe. Außerdem kann man in diesem Online-Lexikon nach Einträgen für vielgenutzte (Heil-) Pflanzen suchen und findet in den entsprechenden Einträgen Informationen zu den jeweiligen Eigenschaften.
  • Die Einträge für Pflanzen in der Plantamedia-Datenbank enthalten Informationen zu sekundären Pflanzenstoffen.
Zitronenmelisse (Melissa officinalis) und Goldzitronenmelisse

Zitronenmelisse (Melissa officinalis) und Goldzitronenmelisse

Englischsprachige Webseiten und Online-Datenbanken zur Pflanzenheilkunde

 

Praxisorientierte Bücher zu Heilpflanzen und ihrer Anwendung

Praxisorientierte Bücher zu Heilpflanzen und ihrer Anwendung

Heilpflanzenbücher und Bücher mit Informationen zu Pflanzeninhaltsstoffen

  • Die folgenden Lehrbücher enthalten wissenschaftlich basierte Informationen zu Heilpflanzen und deren Inhaltsstoffen:
    • Bühring, U., (2024). Lehrbuch Heilpflanzenkunde: Grundlagen – Anwendung – Therapie. Haug.
    • Bühring, U., Ell-Beiser, H., Girsch, M. (2010). Arbeitsheft Moderne Pflanzenheilkunde. Wirkstoffgruppen, Indikationen, Anwendungen. Haug.
    • Frohne, D. (2006). Heilpflanzenlexikon: ein Leitfaden auf wissenschaftlicher Grundlage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
    • Lüttge, U., Kluge, M., & Bauer, G. (2010). Botanik – Die umfassende Biologie der Pflanzen. Wiley-Blackwell.
  • Die folgenden Bücher sind eher praxisorientiert und liefern Informationen zur traditionellen Verwendung von Heilpflanzen sowie Rezepte für Anwendungen:
    • Curtis, S., Green, L. Ody, P. Vilinac, D., & Behrens, J. (2021). Das neue Praxisbuch Heilpflanzen: Sanfte und natürliche Anwendungen. Dorling Kindersley Verlag.
    • Fleischhauer, S. G., Süssmuth, A., Spiegelberger, R., Gassner C., & Nehrbaß, V. (2021). Wildwachsende Heilpflanzen einfach bestimmen: Die 50 beliebtesten Arten. AT Verlag.
    • Greiner, K. (2015). Meine Hausapotheke aus Wildpflanzen: Heilkräuter finden und verarbeiten im Jahreslauf. Ulmer.
    • Melzig, M. F., & Hiller, K. (2023). Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen.
    • Pahlow M. (2021): Das große Buch der Heilpflanzen. Gräfe und Unzer Verlag.

Lehrbuch und Arbeitsheft zur Heilpflanzenkunde

Lehrbuch und Arbeitsheft zur Heilpflanzenkunde

Mein persönlicher Sprachspinat-Tipp

Wenn man sprachliche Bildung mit Naturbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung verbinden möchte, gibt es vielfältige Möglichkeiten im Bereich der Heilpflanzenkunde: Für ältere Kinder kann man nicht nur das Arzneipflanzenlexikon. der Kooperation Phytopharmaka im Unterricht nutzen, sondern auch die Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufen 1 und 2, die zu einer „Bildungskiste“ zum Thema Heilpflanzen zusammengestellt wurden.

Mit jüngeren Kindern kann man Salben, Tees, Kräuteressige, Kräuteröle oder Kräuter-Oxymel (ein Kräuterauszug  mit ungefiltertem Apfelessig und Honig) selbst herstellen. Rezepte dazu findet man in den praxisorientierten Heilpflanzenbüchern in diesem Blogartikel. Wenn man dabei miteinander über den Herstellungsprozess spircht oder erklärt, warum bzw. wozu man diese Produkte herstellt, kann man drei als schwierig bekannte Bereiche der deutschen Grammatik fördern, die eng miteinander verbunden sind:

  1. Abtrennbare Teile von Verben wie rein, raus und um (und Wortstellung):
    1. Wir schütten das jetzt rein. vs. Wir können das jetzt reinschütten.
    2. Wir schütten das jetzt raus. vs. Wir können das jetzt rausschütten.
    3. Kannst Du das mal bitte umrühren? vs. Rührst du das mal bitte um?
  2. Präpositionalphrasen
    1. Man nimmt das gegen Husten. vs. Man nimmt das für bessere Haut.
    2. Wir legen den Rosmarin auf den Teller vs. Wir schneiden den Rosmarin auf dem Teller,
    3. Man nimmt das gegen die Erkältung, gegen das Halzkratzen und gegen den Schnupfen.
  3. Nebensatzeinleitende Konjunktionen (Subjunktionen)
    1. Man nimmt das, um die Lippen geschmeidiger zu machen und Rissen vorzubeugen.
    2. Wir verwenden kein Wasser bei der Herstellung der Salbe, weil sie sich so länger hält.
    3. Wir erleichtern das Herauslösen der Kräuterwirkstoffe, indem wir die Kräuter zerkleinern, bevor wir sie ins Öl oder in den Essig legen.
    4. Wir schütteln die Mischung aus Kräutern und Öl immer mal wieder, damit die Kräuter immer von Öl bedeckt sind und nicht an der Luft verderben.

Beim Üben sollte man auf Wiederholungen der entsprechenden Sätze und Strukturen achten. Hilfreich sind hier auch die oben dargestellte Variation des Sätze und die Kontraste zwischen Sätzen, die auf die relevanten grammatischen Formen aufmerksam machen.  Beispielsweise kann man  die Wortstellung bei trennbaren Verbgefügen variieren (s. Beispiel 1). Durch Kontraste zwischen verschiedenen Präpositionen kann mehr über die Bedeutung der einzelnen Präpositionen lernen (s. Beispiel 2a): Der Vergleich von verschiedenen Kasusformen bei derselben Präposition kann zeigen, dass man den Dativ (auf dem Brett) für die Ortsangabe verwendet und den Akkusativ ((auf das Brett) für die Richtungsangabe (s. Beispiel 2b). Vergleicht man hingegen unterschiedliche Genusformen von Artikeln bei derselben Präposition kann man etwas über das Genus von Nomina und die Anpassung der Artikel lernen (s. Beispiel 2c). Auch die Bedeutung von nebensatzeinlietenden Konjunktionen und die Satzstellung im Nebensatz kann man mit Hilfe von Kontrasten hervorheben (s. Beispiel 3 ),

Viel Spaß beim Lernen und Kräutersammeln!

Heilkräuter als Teil des mehrsprachigen und multikulturellen RE:NATUR-Projekts von Koopkultur e.V.: Berlin

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